Ni hao Dali!

Dali liegt am Westufer des schönen Erhai-Sees (洱海), der im Süden, Westen und Osten von Gebirgsketten umgeben ist. Westlich erhebt sich Dalis Hausberg, der Malong Feng (马龙峰), der mit 4122 Metern der höchste Berg in der Gegend ist. Seine Landschaften, Kulturen und seine geschichtliche Bedeutung machen Dali zu einem besonders sehenswerten Ort in Yunnan. Während Dali schon seit den Neunzigern ein beliebtes Reiseziel in China darstellt, wurde es in letzter Zeit auch unter den Chinesen selbst populär.

Dali liegt an den Koordinaten 25°36′N 100°16′E im Nordwesten Yunnans. Yunnans Hauptstadt Kunming befindet sich 300 Kilometer südöstlich, während Tibet mit gleicher Entfernung in entgegengesetzter Richtung an Yunnan angrenzt. Dali liegt fast 2000 Meter über dem Meeresspiegel und 2800 Kilometer nördlich des Äquators.

Einwohnerzahl:

  • Altstadt: ca. 40.000
  • Region Dali: ca. 3 Millionen

Höhepunkte:

  • Altstadt
  • Cangshan Gebirge
  • Erhai See und seine Dörfer
  • Drei Pagoden

Das heutige Dali

Heutzutage ist Dali Hauptstadt der Autonomen Präfektur der Bai. Neben der historischen Bedeutsamkeit glänzt Dali mit besonderen Orten, wie der Altstadt von Dali, den drei Pagoden des Chongsheng-Tempels und der Schmetterlingsquelle, und natürlich mit der die Stadt umgebenden Natur, dem Cangshan-Gebirge und dem Erhai-See. Die Stadt belebt sich bei bunten Volksfesten, wie dem Schmetterlingsfest und dem Großen Markt der Bai (San Yue Jie 三月街). Bei solchen Festen kann man sich gut mit den lokalen Gepflogenheiten vertraut machen. Auch das Fackelfest der Yi Minderheit (Huo Ba Jie 火把节) ist ein spannendes Fest im Juli, dass besonders schön in Xizhou gefeiert wird.

Dalis Geschichte

Dali ist das Herz der Wirtschaft und Kultur der Bai-Minderheit, die hier mit 65% eine Mehrheit darstellt. Nicht weniger als 25 andere Minderheiten bevölkern die Gegend um Dali, sodass in Dalis Alltagskultur schon seit jeher verschiedenste Völker integriert sind. Dali war der Sitz von Herrschern lange vor dem Mongolensturm oder eines Großchinas. Die Vorfahren der Bai lebten spätestens seit dem 4.Jahrhundert v. Chr. in dieser Region und hinterließen uns Spuren einer bedeutenden neolithischen Kultur. Während der Qin- und Han-Dynastie ab 221 v. Chr. war Dali das administrative Zentrum Südchinas. In dieser Zeit war Dali ein wichtiger Umschlagsplatz der Seidenstraße, welche in China auch die Tee-Pferde-Straße (茶马道) genannt wird. Teile der Straße können immer noch in Dali Xiaguan (下关) besichtigt werden. Im 7. Jahrhundert siedelten Stämme der Zhao in dem Gebiet und gründeten den Staat Nanzhao, der Dank einer durchdachten Bündnispolitik und der Hilfe tibetischer Stämme in relativer Unabhängigkeit zur Tang-Dynastie existieren konnte. Die Zhaos waren bekannt für ihre Pferdezucht und ihr Gold. Eine interne Krise ließ den Staat zerfallen. Duan Siping übernahm 937 die Macht und gründete das Königreich Dali. Die militärisch günstige Position zwischen dem Cangshan-Gebirge und dem Erhai-See ließ das Reich drei Jahrhunderte bestehen, bis die Mongolen letztendlich das Gebiet im Jahre 1253 eroberten. Während der Yuan-, Ming- und Qing-Dynastie wurde Dali unterjocht und in Großchina assimiliert.

Reisezeit

Dalis Klima ist gemäßigt mit Temperaturen von 18 bis 21°C an 126 Tagen im Jahr. Deshalb wird Yunnan auch Land des Ewigen Frühlings genannt. In der subtropischen Klimazone gelegen hat Dali kurze, trockene Winter sowie einen regnerischen Sommer, wenn der Monsun bis hier heraufzieht. Die meisten Regentage finden sich von Juli bis September, während der Rest des Jahres trocken und sonnig ist.

Sehenswürdigkeiten der Stadt

Nachfolgende Liste beinhaltet historische, sowie landschaftliche Sehenswürdigkeiten, die man unter keinen Umständen verpassen sollte. Unter den Top-Sehenswürdigkeiten wurden noch solche aufgelistet, die man als „Geheimtipps“ betiteln könnte.

Also keinem weitersagen:

Klassiker

1. Antike Gebäude der Bai in Xizhou(喜洲)
Die Bai sind eine der 25 Minderheiten in Yunnan. In Xizhou, was auf Chinesisch so viel wie „glückliche Stadt“ heißt, kann man besonders gut erhaltene Architektur der Bai aus der Qing-Dynastie bewundern. Die Stadt vermittelt ein besseres Verständnis der Geschichte der Bai.

2. Altstadt von Dali (大理市) und die vier Stadttore
Die Altstadt Dalis hat bis zu tausend Jahre alte Gebäude vorzuweisen! Sie ist von der alten Stadtmauer umgeben, durch die in jede Himmelsrichtung Stadttore führen. Das Südtor (Nanmen南门) ist das bekannteste, dort finden sich zahlreiche Souvenirläden, die zum Beispiel Jade und Yunnan-Tee anbieten. Besonders die Ren Min Lu (人民路) ist eine schöne Fußgängerzone, die tagsüber mit leckeren lokalen Essen lockt und abends mit den angesagten Bars der Stadt: Bad Monkeys und Sun Island. In einer Seitenstraße findet sich eine schmucke katholische Kirche (offen bis sechs Uhr abends). Östlich des Osttors befindet sich noch eine tolle Bar in einem Hinterhof mit dem Namen Backyard.

3. Die Drei Pagoden und der Chongsheng-Tempel
Diese Tempelanlage (Chongsheng Si San Ta崇圣寺三塔) ist aufgrund seiner Größe und Schönheit in China sehr bekannt. Sie ist gut erhalten und die mittlere Pagode ist eine der höchsten China. Sie ist über 1100 Jahre alt.

4. Schmetterlingsquelle
Dieser Park (Hudie Quan 蝴蝶泉) befindet sich am Fuße des Cangshan etwa 20 Kilometer nördlich von Dali. Jedes Jahr zur Frühlingszeit (April, Mai) treffen sich hier tausende von Schmetterlingen verschiedenster Gattungen um sich zu paaren. Es ist und bleibt ein faszinierender Anblick.

5. Shaping Montagsmarkt
Dies ist ein sehr bekannter Markt der ansässigen Bevölkerung. Er findet jeden Montag in Shaping (Shaping Shichang 沙坪市场) statt, ein kleines Dorf am nördlichen Ufer des Erhai-Sees, rund 30 Kilometer von Dali entfernt.

6. Tianlongbabu Filmstudio
Hier werden viele der bekanntesten Fernsehserien Chinas gedreht. Berühmt ist das Studio für Seifenopern und Martial-Arts-Filme.

7. Wanderung durch das Cangshan-Gebirge
Nehmt euch einen halben Tag und wandert den Wolkenweg im Cangshan-Gebirge (苍山). Dieser mittlere Höhenweg befindet sich auf 2600 Metern. Geographisch gesehen ist der Cangshan der südlichste Ausläufer des Himalayas. Es besteht auch die Möglichkeit eine Seilbahn zum Sieben-Drachens-Töchter-See (2600m) oder zum Pferdewasch-See (3900m) zu nehmen. Für geübte Bergsteiger lohnt sich die Wanderung über die 19 Gipfel des Gebirges. Dafür sollte man jedoch eine Übernachtung einplanen, da der gesamte Peaktrail etwa elf Stunden braucht.

8. Das Seedorf Caicun und eine Bootstour auf dem Erhai-See
Vom idyllischen Caicun (才忖) fahren Drachenboote zur Insel Klein-Putuo (Xiao Putuo 小普驼) mit dem Putuo-Tempel (Putuo Si 普驼寺) aus der Ming-Dynastie. Haidong (海东) am gegenüberliegenden Seeufer lohnt ebenfalls einen Besuch.

9. Motorradtouren um Dali
Wenn ihr das Abenteuer sucht, solltet ihr unbedingt auf eine Dali-Motorradtour gehen. Hier kann man seine tollsten Motorraderlebnisse überhaupt machen. Von Dali aus kann man um den Erhai-See oder um das Cangshan-Gebirge fahren, Ausflüge nach Shaxi oder Weishan sind möglich. Auf jeden Fall wird eure Motorradtour vollgepackt mit Entdeckungen, perfekten Momenten und kultureller Bereicherung. Die Weite Yunnans, die Höhe der Berge und die Straßenvielfalt (lange,schnelle Fahrten durch die Täler mit gut asphaltierten Straßen, kurvige Bergstraßen bis hin zu Offroad-Pisten) machen eine solche Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis.

10. Shaxi Town
Diese alte, wunderschöne Handelsstadt lag ebenfalls an der Tee-Pferde-Straße. Von Shaxi (沙溪) kann man auch gut zu den Shibao Shan-Höhlen (石宝山石窟) wandern.

11. Weiterreise nach Lijiang, Shangri-La und Tibet
Dali ist ein sehr guter Ort, um die Straße nach Tibet einzuschlagen. Mit Motorrad oder Jeep sind es fünf Stunden dorthin. Die Reise geht über so besondere Orte wie Lijiang, Shangri-la und Deqen.

Geheimtipps

1.Bo Ai Lu (博爱路)
Das ist der interessanteste Markt in Dali. Innerhalb der Stadtmauern im Nordwesten gelegen ist es ein Markt, wo man viele lokale Spezialitäten, wie den „Stinkigen Tofu“, kaufen kann.

2. Berggräber der Bai und Muslime
Oberhalb des Filmstudios geht eine Treppe in die Berge zum Wolkenweg des Cangshan. Neben der Treppe sind alte Bai-Gräber. Auch ein muslimischer Friedhof ist dort. Bis zum Ende des 19.Jahrhunderts waren 31% der Bevölkerung Muslime. Dies waren die Hui- und Panthay-Minderheiten. Mittlerweile sind es deutlich weniger, in Dali finden sich aber noch Moscheen und muslimische Restaurants.

3. Buddhistisches Mittagessen
In Dali gibt es einen Ort, wo man gegen Spende (5-10 Yuan) ein schweigendes meditatives Mittagessen genießen kann, dass von Buddhisten serviert wird. Aufgepasst, dass man bis zum letzten Reiskorn aufisst und kein Wort redet, denn das sind die Regeln. Man findet dieses Restaurant in einer Seitengasse der Bo Ai Lu.

4. Zhoucheng nahe Xizhou
Zhoucheng (周成) ist ebenfalls eine schöne Bai-Siedlung, die nicht so touristisch wie Xizhou ist. Hier kann man das Fackelfest der Yi besonders schön miterleben.

5. Weishan (巍山)
Bedeutend im Nanzhao-Staat ist Weishan heute ein kleines Dorf der Hui- und Yi-Minderheiten mit engen Straßen und Holzhäusern. Es gibt einen tollen Einblick in das traditionelle chinesische Leben. Weishan liegt 79 Kilometer südlich von Dali.

6. Heiße Quellen von Putuo
Da Yunnan in einer tektonischen Zone zwischen der indischen und der eurasischen Platte liegt, gibt es viele heiße Quellen um Dali. Die heißen Quellen von Putuo sind besonders schön und geben Körper und Geist tiefenwirksame Entspannung.

7. Xiaguan
Xiaguan (下关) ist das neue Dali, sagt man sich unter Einheimischen. Am südlichen Ende des Erhai-Sees gelegen hat es auch einen alten Stadtkern mit prächtigen Steinhäusern. Sowohl die Tee-Pferde-Straße als auch die Burma-Straße (滇缅公路) führten durch Xiaguan. Die Burma-Straße war der Versorgungsweg zwischen dem britischen Burma und China während des Zweiten Sino-Japanischen Krieges.

8. Boluo-Tempel nahe Gantong-Tempel
Besucht man den Gantong-Tempel fünf Kilometer südlich von Dali, gibt es linker Hand des Tempels eine Piste die hinauf in die Berge und zu einem kleinen Tempel führt. Dort lebt ein einzelner Mönch in einem nach Pinien duftenden Tal voller violetter Blumen. Die Piste kann man auch bis dreihundert Meter vor den Tempel mit dem Motorrad (Enduro) fahren. Es befindet sich zwar ein Tor und ein Wächter beim Gantong-Tempel, besteht man jedoch auf die Durchfahrt, wird diese einem auch gewährt. Der Pfad führt am Tempel vorbei ins Nirgendwo. Beim Gantong-Tempel beginnt auch der Wolkenweg, der durchs Cangshan nach Dali führt.

9. Hua Dian Ba 花甸坝 – Hochtal der Blumen
Nahe Xizhou führt eine Piste ins 3000 Meter hoch gelegene Hua Dian Ba. Der Weg ist nur mit Motorrad oder MTB befahrbar. Das Tal ist eine Hochsteppe, auf der nur ein kleines Dorf angesiedelt ist, die Yaks, Pferde und Schafe auf die Steppe treiben. Es ist ein besonderer, sehr abgeschiedener Ort. Es gibt jedoch ein einfaches Gästehaus, das 80¥ kostet.

Dali erwartet Dich!

Es ist also an der Zeit, nach Dali zu kommen. Wenn ihr nach kultureller Bereicherung und Abenteuer, aber auch nach familienfreundlichen Reisen, sucht, ist Dali genau der richtige Ort für euch!

Eintrittspreise

Drei Pagoden CNY 121
Cangshan CNY 40
+Zhonghe-Tempel CNY 60
+Gantong-Tempel CNY 80
Seilbahn zum Sieben-Drachens-Töchter-See (2600m, Wolkenweg/Mittelweg) Hin CNY 50/Hin-Zurück CNY 80
Seilbahn zum Pferdewasch-See (3900m) Hin und Zurück CNY 230
Schifffahrt auf dem Erhai-See (3 Stunden) CNY 180
Putuo Hot Springs CNY 80