Reiseziel Shangri-La in Yunnan

Shangri-la (Chin.: 香格里拉, Tib.: རྒྱལ་ཐང་རྫོང (Gyalthang)) ist eine Stadt im Norden der Provinz Yunnan. Zu den Bewohnern der Stadt und des gleichnamigen Verwaltungsgebietes zählen etwa 50% ethnische Tibeter, sowie u.a. die Minderheiten der Naxi, Yi und Lisu.

Zhongdian (中甸) wurde 2001 in Shangri-la umbenannt, einem vormals fiktionalem Ort im Himalaya ohne ethnische Konflikte, Krieg, Altern oder Krankheit, welcher 1933 durch den Roman von James Hilton, Verlorener Horizont, im Westen bekannt wurde. Hilton griff dabei eine tibetische Überlieferung auf, die einen ebensolchen Ort in mysthischen Legenden beschreibt, die wahrscheinlich noch auf die prä-buddhistische Ära in Tibet zurückgehen.

Shangri-la liegt auf einer weiten Hochebene auf durchschnittlich 3200 Metern Höhe. Der nahegelegene Napa-See, ein natürlicher See der sich durch Schmelzwasser ebenso wie durch Niederschläge in der Regenzeit, die von Juni bis August andauert, speist, lässt fruchtbares Grasland sprießen auf dem Herden von Yaks beim grasen beobachtet werden können. An den Ufern des Sees, der in der Trockenzeit oftmals fast austrockenet, führt eine asphaltierte Straße entlang, die gute Möglichkeiten zum Fahrrad oder Motorrad fahren bietet. Die Straße um den gesamten See ist etwa 50 Kilomter lang. In den Sommermonaten können am Ufer des Sees Pferde zum Ausritt gemietet werden. Rund um den See wird Getreide angebaut und viele tibetische Häuser, errichtet traditionell mit Lehm, säumen das Ufer.

Shangri-la gliedert sich in die moderne Neustadt und in die Altstadt auf, die auch Dukezong genannt wird. 6 Kilometer von der Altstadt entfernt liegt das Ganden Sumtseling Kloster (Chin.: 松赞林寺, Tib.: དགའ་ལྡན་སུམ་རྩེན་གླིང) einem Gelugpa oder Gelbmützen-Kloster aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Nachdem dieses über Jahrzehnte vernachlässigt wurde hat die Lokalregierung 1998 700.000 USD in die Renovierung investiert. Heute ist es das größte Kloster in Südchina und beherbergt knapp 600 Mönche. Mit seinem traditionellen tibetischen Baustil und dem umgebenden Hochplateau bietet es eine erstklassige Szenerie.

In der Nacht vom 11. auf den 12. Januar 2014 brach ein Feuer in der 1300 Jahre alten Altstadt aus, das substanzielle Zerstörungen zur Folge hatte. Das Feuer brannte 10 Stunden, starke Winde fachten das Feuer immer wieder erneut an. Als Auslöser wird von den Behörden ein defekter elektrischer Heizstrahler genannt, der einen Kabelbrand ausgelöst haben soll. Das mit 22 Metern Höhe größte Gebetsrad der Welt und der dazugehörige Tempel auf dem Schildkrötenberg sind allerdings unversehrt geblieben.

Lesetipp für unterwegs: Hilton, James: Der Verlorene Horizont