Reiseziel Baisha
Aussichten auf das Yu Long Xue Shan Massiv (Jadedrachenschneeberg, Chin.: 玉龙雪山), das über die gesamte Region thront. Der höchster Berg ist der Shanzidou (扇子陡) mit 5.596 Metern Höhe.
Baisha war, bevor Kublai Khan es annektierte und es einen Teil des Yuan-Reiches (1271-1386) machte, die Hauptstadt des Naxi-Königreiches.
Baisha liegt, genauso wie Lijiang, auf einer Hochebene und ist umgeben von Feldern, auf denen häufig Weizen angebaut wird. Diese werden oftmals im traditionellen Stil bearbeitet, häufig von Ochsen oder per Hand und nur selten mit der Hilfe von motorisiertem Gerät.
In der näheren Umgebung finden sich einige besondere Fresken aus der Zeit des Naxi-Königreiches, die im Dabaoji-Palast (大宝积宫) und im Liuli-Tempel (琉璃殿) besichtigt werden können. Der historisch interessanteste Tempel ist allerdings der über 1000 Jahre alte Bei Yue Miao, der älteste Tempel im gesamten Gebiet von Lijiang. In der Haupthalle des Dongba-Tempels wird der Naxi-König mit seinen beiden Ehefrauen, einer Tibeterin und einer Bai, dargestellt. Die Naxi-Minderheit befand sich traditionell immer im Spannungsverhältnis zwischen den militärisch überlegenen Tibetern aus dem Norden und den ebenfalls überlegenen Bai aus dem Süden. Um einer Konfrontation zu entgehen taktierte der Herrscher und heiratete jeweils eine Prinzessin der konkurrierenden Völker.
Heute ist Baisha das ruhige und weitaus weniger touristische Pendant zu den Altstädten von Lijiang und Shuhe. Das traditionelle Dorfleben mit den freundlichen Naxi in ihren traditionellen Kostümen ist hier noch sehr lebendig. Das Stadtbild ist geprägt von den zahlreichen authentischen Innenhof-Häusern aus der Qing-Dynastie. Ein Höhepunkt, den es nicht zu verpassen gilt, ist das von der UNESCO anerkannte Stickerei-Zentrum. Heute wird dort die lokale Kunstform der Stickerei von in ganz China anerkannten Meistern wieder praktiziert, nachdem das Handwerk während der Kulturrevolution fast ausgelöscht wurde. Hier lernen einheimische Schülerinnen 5 Jahre lang bevor sie den Abschluss erlangen. In den zahlreichen historischen Innenhöfen der Lehranstalt können die verschiedenen Verfahrensweisen und fertigen Kunstobjekte besichtigt werden.