Tibetische Gastfamilie in Yunnan

Die Reise von Dali in Yunnan gen Norden der Region gestaltet sich mittlerweile durchaus bequem. Die Straßen sind weitestgehend gut ausgebaut und führen entlang prächtiger Schluchten und majestätischen Bergen. Bis ca. Lijiang beschleunigt die Nutzung des Highways die Anreise. Die Meilensteine dieser ca. 7-8 stündigen Fahrt sind die Tiger-Sprung-Schlucht, die sich nur wenig entfernt der benutzten Straße befindet, Shangri-La (中甸县) auf ca. 3200m, Benzila (奔子栏) auf ca. 2000m, dann Deqen (德钦县) erneut auf über 3000m, bevor es in das kleine abgelegene Dorf Jiabe auf 2000m runtergeht. Diese Strecke führt entlang des Oberlaufs des Yangtze, vorbei an kleinen Dörfern, deren architektonischer Einheitsstil sich alle 10 km ändert, und in die Nähe des herrlichen Meili Xue Shan (梅里雪山).

Bis vor wenigen Monaten war die Überquerung des Passes (4292m), der einen wunderbaren Ausblick auf das soeben erwähnte 6200m hohe Gebirge liefert, unabdingbar. Nun spart ein Tunnel, wenige hundert Meter unterhalb des Passes, ca. eine Stunde Fahrzeit. Die Druckbelastung des Mittelohrs durch dieses Auf und Ab der Anreise ist angesichts des zerklüfteten östlichen Himalayas nur eine marginale Erwähnung wert. Entlang der Flussläufe jedenfalls lassen sich zuweilen saftig grüne Terrassen erhaschen, die im Vergleich zu den mondähnlich kargen Gebirgszügen einen seltenen Kontrast darstellen. Wird aber nach dem Abstieg von der trist braunen Stadt Deqen das kleine Dorf Jiabe erreicht, könnte der Frage nach einem Paradies auf Erden ein stückweit näher gekommen werden. Eigentlich von allen vier Seiten eingeschlossen durch Berge, ist Jiabe hauptsächlich über einen kleinen Spalt am südlichen Ende des Dorfes zu erreichen. Von dort aus geht es schlängelnd an den ersten Häusern und Gemüsefeldern vorbei, die eine Vielfalt der Anbaumöglichkeiten erahnen lassen. Auffallend ist die Vielzahl von Walnussbäumen am Wegrand.

Tenzin, die Frau des Reiseleiters von Tibetmoto Hendrik, wuchs in diesem heute ca. 150 Einwohner zählenden Dorf auf. Ihre Familie ist vor Ort im Besitz eines geräumigen, zweistöckigen Wohnhauses plus Lagerhaus. Hinzu kommen ein Stall unterhalb des Hauses, der Ziegen, Schweine, Kühe, Hühner und einen Hund vereinigt, sowie mehrere kleine Felder im Garten. Zwei Terrassen erlauben den Blick nach Süden gen Sonne und mit etwas Glück auf einen schneebedeckten Gipfel des Meili Xue Shan. Der Genuss eines Abendessens im weitläufigen Wohnzimmer der Familie stellt sich als Highlight heraus. Die typische tibetische Gestaltung samt Holzschnitzereien an den Wänden, einem breitangelegten buddhistischen Schrein und einem stets flammenden Ofen bietet eine authentische, herzliche Atmosphäre. Nach dem Essen, zumeist mit Gemüse aus eigenem Anbau, ist der selbstgebrannte Ara (ein Gerstenschnaps) in warmer Stube obligatorisch und einnehmend. Wenn das Wetter es zulässt, ist der Blick in die Sterne ohne Lichtverschmutzung am Himmel wahrlich himmlisch, die Nächte so ruhig, dass gesundem Schlafe nichts im Wege steht.

Frühstück und Mittagessen sind routiniert abwechslungsreich, aber hinzugereicht wird immer Baba, ein traditionelles tibetisches Brot und besonders morgens, Buttertee. Der Alltag der Familie und Dorfgemeinschaft dreht sich im Laufe des Tages um die Tiere, von welchen manche in die Berge dürfen, um die Bestellung der Felder und sonstige Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen, die oftmals die Zusammenarbeit der Bewohner fordern. Besonders wenn es um die Schlachtung eines Schweines geht, ist die Hilfe der Nachbarn notwendig. Die ausgewachsenen Tiere werden zunächst von drei bis vier Personen gefangen, stillgehalten und geschlachtet. Für Kinder bietet es sich an den Bauern beim Kuhmelken zu helfen oder mit den zahlreichen Kindern des Dorfes die Umgebung zu erkunden.

Frühstück und Mittagessen sind routiniert abwechslungsreich, aber hinzugereicht wird immer Baba, ein traditionelles tibetisches Brot und besonders morgens, Buttertee. Der Alltag der Familie und Dorfgemeinschaft dreht sich im Laufe des Tages um die Tiere, von welchen manche in die Berge dürfen, um die Bestellung der Felder und sonstige Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen, die oftmals die Zusammenarbeit der Bewohner fordern. Besonders wenn es um die Schlachtung eines Schweines geht, ist die Hilfe der Nachbarn notwendig. Die ausgewachsenen Tiere werden zunächst von drei bis vier Personen gefangen, stillgehalten und geschlachtet. Für Kinder bietet es sich an den Bauern beim Kuhmelken zu helfen oder mit den zahlreichen Kindern des Dorfes die Umgebung zu erkunden.