Südlich der Wolken Yunnan Tour

Teil 2: Von Shangri-La zum Tigersprungschlucht, Lugu-See und zurück nach Dali

(Teil 1 finden Sie hier)

Nach dem Besuch der größten Gebetsmühle der Welt in Shangri-La nahmen wir eine dieser unglaublichen entlegenen Straßen Yunnans. Die nächsten 190 Kilometer genoßen wir die Serpentinen ohne eine einzige Gerade, die länger als 50 Meter beträgt. Hier konnte die BMW 1200 GS Adv. ihr volles Potential enthüllen. Erstaunlich leicht zu handhaben und von einer zur nächsten Kurve in niedrigem Gang schwingend, flog die Zeit nur so dahin. Erschöpft und nach einem kalten Bier dürstend erreichten wir die Tiger-Sprung-Schlucht.

Fahrt nach Süden vom alpinen Shangri-La; es wir fast unmittelbar sub-tropisch und wesentlich wärmer.

Manchmal ein staubiges Unterfangen: die zweitägige Fahrt zum Lugu-See auf entlegenen Straßen ist fordernd. Eine Pause zu nehmen und den Fahrern ein wenig Distanz zwischen ihnen zu gewähren ist eine gute Idee um „Sandstürme“ zur vermeiden, die durch zu engen Zusammenfahren entstehen können.

Ebenfalls ein schönes Motorrad und sehr bequem: die BMW 800 GS Adventure

Der Legende nach verfolgte einst ein Jäger einen Tiger durch die Schlucht. Als der Tiger sich erschöpft am Flussufer mit dem Jäger im Nacken ausruhte, musste er eine Entscheidung treffen: entweder durch eine Kugel getötet werden oder den Versuch wagen den Fluss mit einem gigantischen Sprung zu queren. Er entschied sich für den Sprung an der Stelle, an welcher der Fluss am engsten schien und erreichte auf wundersame Weise das gegenüberliegende Ufer.

Das UNESCO Weltkulturerbe Lijiang diente uns am nächsten Tag als Basis für eine gewisse Zeit der Rast und Entspannung, bevor wir abends zu den Bars der Altstadt loszogen. Das war auch bitter nötig, denn die Folgetage waren die beanspruchendsten der Tour. Die Route durch das Niemandsland zwischen Lijiang und dem Lugu-See bedeutet langes Fahren, große Höhenunterschiede und oftmals harte Wetterbedingungen.

Der Lugu-See ist ein Bergsee auf 2700 Metern. Die eine Hälfte des Sees gehört zur Provinz Yunnan, die andere Hälfte zur Provinz Sichuan. Die ethnische Minderheit dort nennt sich Mosul. Sie folgen einem tibetischen Buddhismus und haben eine einzigartige patriarchale Gesellschaftsstruktur: ein der Letzten der Welt.

Der Lugo-See war unsere letztes Highlight, bevor wir uns auf den Weg zurück nach Dali machten.

Einige der letzten Serpentinen in Yunnan

Auf Wiedersehen und bis zum nächsten Mal Yangtze

Während der letzten 10 Tage zirkelten wir in Nord-Yunnan umher auf kleinen Landstraßen zu den Highlight dieses unglaublich vielseitigen Gebiets. Wir fuhren auf exzellenten Asphaltstraßen, im Schlamm, Geröll und Sand, auf Straßen im Bau und auf Straßen, auf welchen der Belag vom Wind und Wetter gefegt sich so glatt fast zum Skifahren eignete. Die BMW 1200 GS Adv. ließ mich nicht im Stich und rutschte kein einziges Mal. Gegenteilig meiner Erwartungen war sie leicht zu manövrieren, selbst auf engen, kurvenreichen Straßen.
Insbesondere habe ich die Regen- und Enduro-Modi wertgeschätzt, die einen großen Unterschied machten.
Mal sehen, wie BMW es in Zukunft managt, Verkaufsstrukturen und besonders Reparatur- und Wartungs-Einrichtungen in diesem abgelegenen Teil Chinas zu etablieren.

Es ist egal wo wir fahren: die BMW 1200 GS Adventure ist in Yunnan definitiv ein Eye-Catcher und zieht wesentlich mehr Aufmerksamkeit auf sich. Oftmals wurden wir nach dem Preis gefragt und die Leute waren schlicht verblüfft von diesem für Einheimische futuristisch erscheinenden „Deutschen Motorrad“